ZUKUNFTSGESTALTER IN BIBLIOTHEKEN 2022
DIE PREISTRÄGER:innen



Der Preis „Zukunftsgestalter in Bibliotheken“ vom Verlag de Gruyter gestiftet wird und in Kooperation mit der Zeitschrift BIBLIOTHEK Forschung und Praxis (BFP) und der Zukunftswerkstatt Kultur- und Wissensvermittlung seit 2012 vergeben. Wir suchen Personen, Teams und Einrichtungen mit dem Blick nach vorn, die Ideen konkret umsetzen und so Bewegung in die Bibliothekslandschaft bringen.

Preisverleihung: Zukunftsgestalter
in Bibliotheken 2023

Im Rahmen der 111. BiblioCon in Hannover wurden am 25. Mai die Gewinnerinnen und Gewinner des Preises „Zukunftsgestalter in Bibliotheken 2023“ ausgezeichnet. Der Preis wird von De Gruyter gestiftet und in Kooperation mit der Zeitschrift BIBLIOTHEK Forschung und Praxis (BFP) und dem Netzwerk Zukunftswerkstatt Kultur- und Wissensvermittlung verliehen.

Die Gewinnerinnen und Gewinner sind zum einen Tanja Schleyerbach, Axel Blase, Barbara Glaser und Katja Schultz-Nisi von der Stadtbibliothek Reutlingen mit dem Projekt „Gemeinsam InTakt – mit Veeh-Harfen die Welt der Musik entdecken“. Das Projekt fördert die Inklusion und Teilhabe durch Musikprojekte mit Veeh-Harfen und öffnet die Bibliothek als sozialen Dritten Ort.

Die Jury war von dem wahrhaft inklusiven Ansatz beeindruckt, der Menschen unabhängig von ihren motorischen, kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten oder ihrem Alter zusammenbringt: Die Bibliothek stellt die Instrumente zur Verfügung und aktiviert haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende dazu, das Musizieren in Schulungen zu vermitteln. Ziel ist es, kulturelle Bildung und Persönlichkeitsentwicklung zu fördern, aber auch Eigeninitiative und ehrenamtliches Engagement anzuregen.

Für die Positionierung der Bibliothek in der Stadtgesellschaft ist „Gemeinsam InTakt“ ein wichtiger Baustein. Mit der Initiative lassen sich Menschen erreichen, für die Musizieren in ihrem Berufsalltag z. B. in der Pädagogik oder Geragogik eine Rolle spielt, aber auch Menschen, die soziales Miteinander suchen oder einfach einmal etwas Neues ausprobieren wollen.

Außerdem wurden Stefanie Schilling, Lea Woog und Peter Marus von der Stadtbibliothek Stuttgart und der Mobilen Jugendarbeit Stuttgart für ihr Streetwork-Projekt „Mobile Jugendarbeit im Europaviertel“ ausgezeichnet. Gemeinsam mit den relevanten Akteuren im Viertel entwickeln sie Angebote, die sich an den Interessen und Wünschen von Jugendlichen orientieren, um so Begegnungen zwischen den verschiedenen Besuchergruppen zu ermöglichen und zu begleiten, sowie eine sichtbare und niedrigschwellige Kontaktmöglichkeit für junge Menschen direkt in ihrer Lebenswelt zu etablieren.

Die Jury zeigte sich begeistert von der engen und guten Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern vor Ort und dem großen Erfolg des Projekts. Mitausschlaggebend für die Auszeichnung war daneben die Haltung des Teams, trotz Widerständen und einem langen Weg zum Erfolg seinem Willen zur Inklusion festzuhalten und sich nicht für den leichten Weg des Ausschlusses der Jugendlichen zu entscheiden.

Sowohl diese Haltung und Zugewandtheit als auch die gewonnenen Erkenntnisse zu Kooperationspartnern und Methoden erachtet die Jury als ebenso preiswürdig wie beispielhaft und wünscht sich daraus viele Erkenntnisse auch für andere Bibliotheken mit dem Wunsch zu mehr Inklusion von Jugendlichen.

Der Verlag De Gruyter gratuliert allen Preisträgerinnen und Preisträgern an dieser Stelle nochmals ganz herzlich!



1. Preisträger:innen aus dem Jahr 2022+

Dr. Jana Mersmann und Dr. Laura Grunwald-Eckhardt (TU Braunschweig) mit dem Projekt „Im Sprint aus dem Datendschungel - Hands-on für Promovierende zum Forschungsdatenmanagement“. Die Jury hat besonders überzeugt, wie es gelungen ist, Promovierenden das Thema Forschungsdatenmanagement so zu vermitteln, dass sie einerseits eine gute theoretische Grundlage erhalten und andererseits durch den aktivierenden Teil des Sprints dieses theoretische Wissen direkt praktisch anwenden. Zudem ist Forschungsdatenmanagement ist in diesem Projekt nicht nur das Expertenwissen eines kleinen Teams innerhalb der UB, sondern durch den Einbezug der Fachreferent*innen findet ein viel breiterer Kompetenzaufbau statt. Das Thema ist somit in der Bibliothek verankert, wodurch sich die Bibliothek der TU Braunschweig gleichzeitig als kompetente Partnerin in FDM-Fragen profiliert. Ausschlaggebend war für die Jury auch die Übertragbarkeit des Ansatzes. Er kann von anderen wissenschaftlichen Bibliotheken übernommen werden – sofern es ebenso lernwillige Fachreferent*innen sowie starke Partner wie die Graduiertenakademie der TU Braunschweig gibt, die den FDM-Sprint in die Ausbildung der Promovierenden inzwischen fest verankert hat.  Der Hands-on-Ansatz kann aber auch auf andere forschungsnahe Dienstleistungen angewendet werden – im Grunde auf den gesamten Bereich Open Science.
>  Beitrag in der Zeitschrift BFP

2. Preisträger:innen aus dem Jahr 2022+

Michèle Fink und das Projekt GGG Digi Coach der GGG Stadtbibliothek Basel ausgezeichnet. Es geht von der aufmerksamen Beobachtung unserer digitalen Welt aus: Was für viele von uns selbstverständlich ist, nämlich „always on“ zu sein, ist es keineswegs für alle Menschen. Diejenigen, denen dieser Zugang zur digitalen Welt fehlt, sind heute von vielen Dienstleistungen abschnitten. IT-affine Freiwillige agieren daher in der Stadtbibliothek Basel als Digi Coaches und schaffen ein Brückenangebot, das Hilfe zur Selbsthilfe leistet, indem Fragen zu Internet, Computer/Tablet oder Handy sowie online Anwendungen und Dienstleistungen beantwortet werden.

Beeindruckt hat die Jury, wie klar die Projektverantwortlichen Ziele, Zielgruppen, die organisatorische Umsetzung und den Nutzen für alle Stakeholder durchdacht und geplant haben. Sie konnten zudem belegen, dass ihr Projekt Kreise zieht und von anderen Organisationen übernommen wird. Eine laufende Evaluation gibt dem Team zudem Hinweise auf Optimierungspotenziale und Entwicklungspfade.
> Beitrag in der Zeitschrift BFP

1. Preisträger:innen aus dem Jahr 2021+

Kathrin Reckling-Freitag und Andreas Langer von der Büchereizentrale Schleswig-Holstein mit dem Projekt Die FakeHunter. Die Jury des Zukunftsgestalterpreises in Bibliotheken 2021 zeichnet das Projekt Die Fakehunter aus Schleswig-Holstein dafür aus, schon Kinder und Jugendliche frühzeitig mit den Werkzeugen auszustatten, die sie zum Erkennen von Fake News benötigen. Wer sich nicht durch einseitige und manipulative Informationen täuschen lassen will, muss Fake News klar von evidenzbasierten Fakten unterscheiden können. Fakehunter stattet Kinder und Jugendliche mit wichtigen Kompetenzen einer aufgeklärten Bürgerschaft aus und ermutigt und befähigt sie zur Teilhabe an den lebendigen Debatten einer pluralistischen Gesellschaft. Als besonders kreativ bewertet die Jury den Ansatz, die Teilnehmenden in Form eines Planspiels an das Thema Fake News heranzuführen. Schüler:innen ab der achten Klasse begeben sich als Nachwuchsdetektive auf eine Recherche-Reise, um einem fiktiven Fake-News-Portal das Handwerk zu legen. Bei ihrer Recherche lernen die Teilnehmenden Prüfwerkzeuge kennen, mit denen sie auf dem eigens dafür entwickelten Newsportal Artikel untersuchen und entlarven können. > Beitrag in der Zeitschrift BFP

2. Preisträger:innen aus dem Jahr 2021+

Das Goethe-Institut, vertreten durch Nico Sandfuchs und Nathalie Sugondho, mit dem Projekt BibToGo, dem digitalen Bibliotheksausweis des Goethe-Instituts. An zwölf Bibliotheken auf mehreren Kontinenten macht er bereits den Plastikausweis überflüssig. Möglichst viele der weltweit 95 Bibliotheken des Goethe-Instituts sollen in den nächsten zwei Jahren folgen. Besonders gut gefiel der Jury die geplante Open-SourceVeröffentlichung des Quellcodes, der die Nachnutzung auch durch andere Bibliotheken ermöglicht. Die App bündelt auch das weitere digitale Serviceangebot in Form von Medienempfehlungen, interaktiven Bibliotheksführungen oder Erklär-Videos in einer einzigen Anwendung und macht es sichtbarer und leichter nutzbar. Die BibToGo-App und ihr flächendeckender Einsatz stehen somit für einen Paradigmenwechsel, der für die Bibliothekswelt aus Sicht der Jury schon längst überfällig ist: die kluge Integration des eigenen Angebotes in eine ansprechende Smartphone-Umgebung. > Beitrag in der Zeitschrift BFP

Sonderpreis 2021
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Elisabeth Ebel und Anna Sonnenfeld von der Stadtbibliothek Weinheim für ihre Bibliotheca Somnia. Die Jury hat in diesem Jahr außerdem einen Sonderpreis für den besonders gelungenen Umgang mit der Corona-Pandemie vergeben. Ausgezeichnet werden damit Elisabeth Ebel und Anna Sonnenfeld von der Stadtbibliothek Weinheim für ihre Bibliotheca Somnia, eine digitale Schule für Hexerei und magische Künste, die als Reaktion auf die Absage aller Veranstaltungen für Kinder ins Leben gerufen wurde. Besonders bezaubert war die Jury von der schnellen und beherzten Umsetzung sowie der lebendigen Kreativität des Projekts. Mit der mitreißenden Idee und den Aktionen der Zauberschule ist es gelungen, Jung und Alt zu begeistern, sodass die Familien gemeinsam Spaß am Lösen der Aufgaben der digitalen Schnitzeljagd hatten. Darüber hinaus ist der Funke auch auf die Geschäfte und Institutionen in der Weinheimer Innenstadt übergesprungen, wo nicht nur viele eigene Ideen für Rätsel und Aufgaben für die Zauberschüler entstanden sind, sondern auch eine eigene magische Schokoladenkollektion. > Beitrag in der BFP

1. Preisträger:innen aus dem Jahr 2020+

Anna Bohn (Zentral- und Landesbibliothek Berlin) und Moritz Mutter (Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins VÖBB) mit dem Projekt „Video-Streaming in Bibliotheken – vom Pilotprojekt zum internationalen Publikum“: Ausgezeichnet wurden von der Jury das Streaming-Angebot filmfriend und das Portal AVA "AudiVisual Access", welches seit 2018 allen Nutzer:innen im VÖBB zur Verfügung steht. Das Portal filmfriend startete 2017 als Pilot innerhalb des Projektes Digitale Welten im VÖBB und wurde in den Folgejahren kontinuierlich weiterentwickelt. Schon 2020 ermöglichten 122 öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken in Deutschland und der Schweiz ihren Nutzer:innen den Zugang zum Portal.  Die Jury zeigte sich beeindruckt vom attraktiven, sich ständig erweiternden Angebot aus anspruchsvollen Dokumentationen, internationalem arthouse-Kino, Kinderserien,  Kinder-und Jugendfilmen und deutschen Klassikern. Hinter dem werbefreien Design finden sich übersichtliche Suchfunktionen und ein CRM-System, das u.a. auch für den geordneten Zugriff auf altersbeschränkte Filme und den Schutz personenbezogener Nutzerdaten sorgt.  Für preiswürdig erachtet die Jury auch die vorbildhafte Kooperation beider Angebote im Rahmen öffentlich-rechtlicher Partnerschaften und die Vernetzung mit Filmfestivals, Filmverleihern und Filmarchiven auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene. > Beitrag in der Zeitschrift BFP

2. Preisträger:innen aus dem Jahr 2020+

Juan Garcés, Annica Kramer, Marlies Krause, Julia Meyer, Anita Santner (SLUB Dresden) mit dem „SLUB TextLab – Offene Werkstatt für analoge und digitale Textarbeit“: Ausgezeichnet wurde von der Jury außerdem das SLUB Textlab. "Text neu denken - gemeinsam besser schreiben": So haben seine Macher:innen einen kurzen Clip übertitelt, in dem sie die Werkstatt für analoge und digitale Textarbeit vorstellen. Dies beschreibt gut, was aus der Suche nach einem neuen Raumnutzungskonzept für die Zweigbibliothek Erziehungswissenschaften der SLUB wurde. In Kooperation mit der TU Dresden und weiteren Partnern entstand das ganzheitliche und nach Meinung der Jury sehr innovative Konzept eines Makerspace der Worte. Darin wird das Verständnis für den Schreibprozess durch Selber-Machen und Mit-Teilen in der Gruppe praktisch erfahrbar.  Zum Angebot gehören Beratungen zum akademischen und kreativen Schreiben, aber auch zu Digital Humanities. Das TextLab bietet Raum für gemeinschaftliches und stilles Schreiben, ein Schreibcafé und einen Gemeinschaftsgarten. Schreiben im TextLab wird aber als körperlicher Prozess im Sinne des Embodied Writing verstanden. Daher ergänzen Yoga- und Meditationskurse das ungewöhnliche Angebot. > Beitrag in der Zeitschrift BFP

1. Preisträger:innen aus dem Jahr 2019
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Christina Kläre, Kim-Sarah Jung und Parisa Moayedi von der Universitätsbibliothek Duisburg-Essen mit ihrem Projekt „Data EDUcation an der UDE": Unter anderem zur Förderung quantitativer Informationskompetenz (QIK) haben die Gewinnerinnen der Uni Duisburg-Essen einen frei zugänglichen Online-Kurs („Data EDUcation an der UDE“) entwickelt in dem Nutzerinnen und Nutzer Tipps zur Wirkung, Recherche, Bewertung und Weiterverarbeitung von Statistiken und numerischen Daten erhalten. Um die Nachhaltigkeit des Online-Kurses zu garantieren, wird dieser als Open Educational Resource (OER) bereitgestellt. Die OER soll Bibliothekar:innen die Entwicklung von Dienstleistungen im Bereich der Förderung von QIK erleichtern. Neben Informationen zu den Kursinhalten sind außerdem Evaluationsmaterialien und -ergebnisse, ein Schulungskonzept zur Umsetzung von Präsenzveranstaltungen, der Projektbericht und Werbematerialien enthalten. Zudem können jederzeit Erweiterungswünsche kommuniziert oder gar durch redaktionelle Mitarbeit selbständig ergänzt werden. > Beitrag in der Zeitschrift BFP

2. Preisträger:innen aus dem Jahr 2019+

Das Team der Stadtbibliothek Greven unter Leitung von Sigrid Högemann mit dem Projekt „Make IT – mobiles Makerspace für Schulen“: Aufgrund der ausgezeichneten Kontakte zu den örtlichen Schulen und deren Aufgabe, den neuen Medienkompetenzrahmen NRW umzusetzen, wurde das Projekt „Make IT“ der Stadtbibliothek Greven 2017 gestartet. Robotiktools wurden auf ihre Vielseitigkeit und zugleich einfache Einsetzbarkeit im Unterricht geprüft. Dabei war die enge Zusammenarbeit mit den Medienberater:innen des Kreises Steinfurt und Dagmar Schnittker von der Stadtbücherei Ibbenbüren von besonderer Bedeutung. Gemeinsam fiel die Entscheidung für die Auswahl von Beebots und Ozobots für die Grundschule sowie Thymios für weiterführende Schulen. Dank Förderung durch das Land NRW konnten Medienboxen zum Verleih an Kita und Schule mit zahlreichen Materialien für den einfachen Einstieg im Unterricht zusammengestellt werden. Gleichzeitig arbeitete sich das Team der Stadtbibliothek Greven unter Leitung von Sigrid Högemann in viele weitere Tools und digitale Anwendungen ein. In einem mittlerweile sehr großen Netzwerk werden die Tools sowie das erworbene Knowhow mit den ansässigen Schulen und Kitas geteilt und weiterentwickelt. > Beitrag in der Zeitschrift BFP

Die Preisträger:innen aus dem Jahr 2018+

Prof. Richard Stang mit seinem Projekt "Lernwelten in Bibliotheken" Ende der neunziger Jahre begann Richard Stang damit, Lernarrangements für Bibliotheken zu entwickeln. In Beratungsprojekten für Bibliotheken kam immer wieder die Frage auf, wie Lernareale gestaltet werden können. Seit sieben Jahren erforscht er nun in einem Livelabor in der Hochschule der Medien Stuttgart, wie Lernraumstrukturen flexibel für Bibliotheken konzipiert werden können. In verschiedenen Bauprojekten konnten diese Ergebnisse eingebracht werden und eröffnen durch mobile Möblierung Perspektiven für eine flexible Raumnutzung, die gerade in Bibliotheken von besonderer Relevanz ist. Die Lernenden stehen dabei im Fokus, nicht die Institution. > Beitrag in der Zeitschrift BFP

Tessa Sauerwein und das Kurskonzept "FILL – Framework Information Literacy Lessons" "FILL – Framework Information Literacy Lessons" ist ein innovatives Kurskonzept der Universitätsbibliothek Bamberg für das forschende Lernen, verantwortet von Tessa Sauerwein. FILL umfasst Übungen mit fachspezifischen und interdisziplinären Beispieltexten, die als Impulse fungieren und Reaktionen hervorrufen und zum Mitmachen anregen. Es vermittelt Lernziele mit verzahnten Praxiskenntnissen wissenschaftlichen Arbeitens (z.B. richtiges Zitieren, Plagiate vermeiden). Durch diskursiven Austausch mit Hilfe aktivierender Methoden (z.B. Brainstorming, Gruppenpräsentationen) erhält FILL den Charakter eines propädeutischen Kolloquiums. > Beitrag in der Zeitschrift BFP

1. Preisträger:innen aus dem Jahr 2017
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Die Sieger sind das Team der Mediathek der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW Basel – HGK FHNW (Tabea Lurk, Jürgen Enge) sowie das Makerspace-Team der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden – SLUB (Lukas Oehm, Uta Fröhner, Melanie Kaiser, Paul Schwanse, Miriam Walther, Daniela Dobeleit, Ramona Ahlers-Bergner).
Der «integrierte Katalog» der Mediathek der HGK FHNW Basel vereint die wichtigsten Informationsquellen der Hochschule. Die spartenübergreifende Suche ermöglicht ein eigenes Datawarehouse mit Volltextindex, Discovery- und Datamining-Mechanismen und einer Softwareschicht für das digitale Kuratieren im Hintergrund. Hier sollen künftig auch Schnittstellen zu Lern- und Forschungssystemen implementiert werden. Die Nutzeroberfläche wurde leicht-bedienbar aber ästhetisch gestaltet. Der Katalog überträgt dabei jene Form des kreativen Browsens ins Digitale, welche die Raumgestaltung der Mediathek im Physischen gestalterisch vorgibt. Die eigene Software-Suite mit Tools für die RFID-basierten Systeme und der Zugriff auf die eigene Datenbasis erlauben sowohl die Inventurdaten und den 3D-Stellplan als auch die Regalbeschriftungen und sogar die Überwachung der Gates in Echtzeit zu kontrollieren. > Beitrag in der Zeitschrift BFP

2. Preisträger:innen aus dem Jahr 2017+

Unter dem Motto „Wissen kommt von Machen!“ stellt die SLUB Dresden Räume und Dienstleistungen bereit, die die klassische Bibliothek um Angebote im Bereich der nichttextuellen Wissensproduktion und -vermittlung erweitern. Als einer der ersten wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland hat sie in Zusammenarbeit mit der TU Dresden, dem Fraunhofer IWU und dem FabLab Dresden einen Makerspace eröffnet. Das Makerspace-Team der SLUB kümmert sich um den Betrieb, die Organisation und die Weiterentwicklung von Angeboten im Bereich Werkstatt (z.B. 3D Drucker, Lasercutter), 3D-Visualisierung sowie Bild- und Ton (Schallplattendigitalisierung, Videoproduktion). Unterstützt wird der Makerspace durch eine abteilungsübergreifende „Arbeitsgruppe Makerspace“ und einen wissenschaftlichen Beirat aus Professor:innen der TU Dresden. Als neuer Baustein bietet der SLUB-Makerspace den Nutzeru:innen die Möglichkeit, sich schöpferisch-kreativ Wissen anzueignen. > Beitrag in der Zeitschrift BFP

Die Preisträger:innen aus dem Jahr 2016+

Die Sieger sind die Stadtbücherei Münster, die 2014 die „JuWel“ eröffnet hat: Die „Junge Welt“, lädt als attraktiver Wohlfühlbereich junge Menschen ab 12 Jahren zum Chillen, Treffen, Gamen, Entspannen und Lesen ein; das ganz Besondere sind Plätze für das gemeinsame Gaming an Konsolen und Gaming-PCs. Ein zentraler Baustein der „Jungen Welt“ ist die Begleitung der Jugendlichen durch einen neu eingestellten Medienpädagogen, der den jungen Menschen zur Seite steht. Mit seiner Unterstützung können Jugendliche auch Workshops und Gaming-Turniere für Gleichaltrige durchführen. So entwickeln sie spielerisch Medienkompetenz und Kooperationsfähigkeit. > Beitrag in der Zeitschrift BFP.

Die Universitätsbibliothek Rostock: „Lernraum Bibliothek 2015“ ist ihr Beitrag zur Verbesserung von Studium, Lehre und Weiterbildung der Universität. Im Dialog mit Studierenden und vielen anderen Partnern hat sie partizipative Methoden erprobt, wie die Bibliothek der Zukunft gestaltet werden kann. Das Projekt entwickelte dank seines gemischten Projektteams aus Mitarbeiter:innen und Studierenden eine kreative Eigendynamik, die nicht nur wichtige Impulse für den geplanten Neubau einer geisteswissenschaftlichen Campusbibliothek liefert, sondern bereits jetzt die noch provisorischen Räume der Universitätsbibliothek verändert. Die Bibliothek ist ein attraktiver Lernraum geworden, an dessen Gestaltung die Studierenden aktiv mitwirken. > Beitrag in der Zeitschrift BFP

Die Preisträger:innen aus dem Jahr 2015
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Dr. Franziska Klatt, Die Bibliothek Wirtschaft & Management der Technischen Universität Berlin unter der Leitung von Beate Guba
Der "Information Expert Passport" vermittelt den ca. 3.800 Studierenden der Fakultät Wirtschaft und Management der TU Berlin Informationskompetenz. Das überlegte didaktische Konzept verbindet einen Blended-Learning-Ansatz mit wenigen gemeinsamen Unterrichtsstunden. Damit nimmt es Rücksicht auf die begrenzten zeitlichen Ressourcen der Studierenden. Das Sammeln von Stempeln für den Passport ist ein Anreiz zum Mitmachen, das zugleich den Lernfortschritt dokumentiert. Die vorbildlich gestalteten E-Learning-Materialien stehen über YouTube und auf der Webseite der Bibliothek für die Studierenden aber ebenso für andere Bibliotheken auch nach und außerhalb der Kurse zu Übernahme zur Verfügung. > Beitrag in der Zeitschrift BFP

Das Bibliotheksteam des Max-Planck-Instituts (MPI) Bonn zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern von Regina Goldschmitt mit Jessica Beyer, Paul Frühauf und Daniel Zimmel: "JournalTouch" ist ein innovatives, interaktives und intuitives Tool, das Wissenschaftler:innen schnelles, zielgerichtetes Finden in digitalen Zeitschriften unter Verwendung von Web-Informationen ermöglicht. Die Einbindung von JournalTouch in die Arbeitsabläufe der Wissenschaftler:innen am Institut war das wichtigste Ziel des Projekts. Vom Stöbern, Filtern, Finden, Auswählen von Aufsätzen, Ausdrucken des PDFs, Zusenden oder Bestellen, bis zur persönlichen Weiterverwendung der ausgewählten Informationen und Übernahme der Metadaten in Literaturverwaltungsprogramme verlaufen alle Aktionen ohne Medienbruch oder manuelle Applikationswechsel. Kreative gestaltet "JournalTouch" ein Dienstleistungsszenario neu, das sich auf alle Bibliotheken, die einer Zielgruppe digitale Inhalte greifbar präsentieren wollen, übertragen lässt. Eine Nachnutzung von JournalTouch ist ausdrücklich erwünscht. > Beitrag in der Zeitschrift BFP

Die Preisträger:innen aus dem Jahr 2014+

Raffael Ammann von der Bibliothek der Universität St. Gallen beschreitet mit seinem Projekt „StudyKing – Das Einchecksystem der Bibliothek der Universität St. Gallen“ ebenfalls neue Wege der Interaktion mit Benutzer:innen. StudyKing ermöglicht einfaches Einchecken an einem Arbeitsplatz in der Bibliothek mit den Benutzerangaben von Facebook. Die Nutzer:innen erhalten z.B. den exakten Standort eines Mediums, aktuelle Veranstaltungshinweise oder eine Übersichtskarte, die befreundete Personen anzeigt. Diese in der Bibliothekslandschaft neuartige Dienstleistung erhöht die Sichtbarkeit der Bibliothek und bietet die Möglichkeit den Nutzen der Bibliothek zu steigern. > Beitrag in der Zeitschrift BFP

Das Projekt des Gewinnerteams des Instituts für Medienbildung der deutschsprachigen Pädagogischen Hochschule, PH Bern in Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Konzeptbüro Reich und Wamser „Verbindende Schritte in eine digitale Zukunft – Ein All-in-One Projekt zur Learning- & Supporting Library für praktizierende Lehrpersonen“ zeigt eindrucksvoll die Umgestaltung der Bibliothek/Mediothek in eine Learning- & Supporting Library. Die Qualitäten einer Bibliothek/Mediothek wurden mit denen eines digital ausgestatteten und vernetzten Experimentier-Ort verbunden. In diesem einmaligen Begegnungs- und Experimentier-Ort finden so erfolgreiche Veranstaltungen zur Medienkompetenz wie Experimentieren – Dokumentieren – Publizieren statt. > Beitrag in der Zeitschrift BFP

Die Preisträger:innen aus dem Jahr 2013+

Das Projekt des Gewinnerteams an der Kunstbibliothek Sitterwerk heißt „Dynamische Ordnung dank RFID-Technologie“. Es zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie eine Bibliothek mithilfe von RFID-Technologie (RFID: Radiofrequenzidentifikation) eine dynamische und assoziative Ordnung im Regal und auf dem intelligenten Tisch im Lesesaal ermöglichen kann. Die Idee, dass nicht der/die Bibliothekar:in, sondern die Kund:innen die Bücheranordnung bestimmen und verändern, und hiermit eigene „Wissensspuren“ hinterlassen, hat die Jury besonders begeistert. Diese dynamische Anordnung wird auch vom Bibliothekskatalog visuell präsentiert. > Beitrag in der Zeitschrift BFP


Das Team der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) beschreitet im Projekt „DigiTABBerlin“ ebenfalls neue Formen der Interaktion. Hier wird erstmals in einer deutschen Bibliothek der Ansatz des Crowdsourcing genutzt, um große Datenmengen effizient und effektiv zu bearbeiten und zu ergänzen. Beim Inhalt dieser später unter einer Creative-Commons-SA-BY-Lizenz für die Weiternutzung frei gegebenen Datensammlung handelte es sich um die digitalisierten Daten aus 300 Adress- und Telefonbücher Berlins, bzw. 150 Millionen Telefoneinträge aus den Jahren 1799 bis 1991. Eine absolut einzigartige Online-Fundgrube für Historiker:innen, Genealog:innen und andere interessierte Personenkreise. > Mehr dazu

Die Preisträger:innen aus dem Jahr 2012
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Birgit Fingerle, ZBW – Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften: „Innovation zum Mitmachen: Die Open Innovation Kampagnen der ZBW“
Frau Birgit Fingerle zeigt anhand des Beispiels der ZBW anschaulich und eindrucksvoll wie die Einbindung von Kundinnen und Kunden in den Innovationsprozess Neuerungen in Bibliotheken fördern kann. Bei der ZBW – Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften, Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft – stellt Open Innovation einen Grundpfeiler des Innovationsmanagements dar. Kundinnen und Kunden sowie andere externe Akteure können sich u. a. in Ideenwettbewerben einbringen und auf diese Weise Veränderungsprozesse nach eigenen Wünschen mit gestalten. > Beitrag in der Zeitschrift BFP

Prof. Dr. Roland Rosenstock, Angelika Spiecker, Anja Schweiger, Marten Seegers, Jan Krienke, Stadtbibliothek Hans Fallada, Greifswald: „ComputerSpielSchule Greifswald: spielen – entdecken – lernen“

Nach langer Planung, Beratung und Renovierung beherbergt die Stadtbibliothek Hans Fallada, Greifswald in einem ihrer Räume die ComputerSpielSchule Greifswald. Diese ist ein medienpädagogisches Projekt der Stadtbibliothek, des Lehrstuhls für Religions- und Medienpädagogik der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und der Evangelischen Akademie MV. Mit der ComputerSpielSchule hat die Bibliothek einen Ort der Begegnung geschaffen zwischen Spieler:innen und Nicht-Spieler:innen, zwischen Heranwachsenden und Erwachsenen. Das Ziel ist, Medienkompetenz zu stärken, Konflikte anzusprechen und damit einen kritisch-reflektierten Umgang mit Computerspielen zu vermitteln. > Beitrag in der Zeitschrift BFP

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